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TEFI-Bänder
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krammofoon
Di Sep 06 2011, 21:56 Druck Ansicht
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1215
Servus :-)

da ich ja unterdessen hier im Forum als quasi Eichhörnchen - im Sinne einer ungeordneten Sammelleidenschaft sämtlicher Musikalien; Hauptsache alt, nicht wahr? - bekannt bin, möchte ich mal hier eine weitere Variante aus meinem unerschöpflichen Keller vorstellen..... ein Tefiband. Ich habe ungefähr 50, 60 davon inklusive vier Schallbandspielern dieses Fabrikates. Nur war es mir bisher mangels Zeit und Spezialkabel nie gelungen, die mal zu digitalisieren.
Nun habe ich heute solch ein Kabel erhalten und auch gleich mal probiert, wie sich das Ganze dann so anhört. Nachdem ich das übelste Brummen weg hatte, hatte ich mal das Band TD/S 2231 "Viel Vergnügen" digitalisiert und auf der Juhutube eingestellt. Link entfernt. Diese TD/S-Bänder gehen i. d. R. ca. eine gute Stunde, es gibt aber in meinem Fundus noch einige 4-Stunden-Bänder und ein 18-Minuten-Band.

Falls jemand möchte, können wir diesen Thread gerne weiterführen und uns auch über diese Technik unterhalten; das ist jetzt ausgerechnet ein Gebiet, in welchem ich ausnahmsweise mal mitreden kann, weil ich mich hiermit recht intensiv befasse. Ansonsten werde ich hier in loser Folge die Links der eingestellten Bänder posten, wobei ich aber direkt anmerken möchte, dass sogar auf diesen Tonträgern, welche ja eigentlich oft von unbekannten Interpreten und Orchestern aufgenommen wurden, direkt Content-ID-Treffer kommen.

Update: natürlich werde ich KEINE Bänder mehr posten, da sie einfach zu neu sind und es einfach keinen SICHEREN Speicherplatz gibt, an welchen man sie der Öffentlichkeit zugänglich machen könnte!

Gruss
Georg

[ Bearbeitet So Mai 18 2014, 20:52 ]
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Mareko
Mi Sep 07 2011, 19:48
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jan 02 2011, 11:49
Beiträge: 109
Hallo Georg
Heute früh habe ich mir auf YT Dein Tefi-Band angehört, also die Musik hat mich nicht g'rad vom Hocker gehauen, doch interessant war 's allemal.
Tefi war eine Technik, die bislang an mir vorbei gegangen ist. Ich habe zwar schon verschiedentlich darüber 'was gehört, doch weiter verfolgt, hatte ich 's nicht.
Übrigens, Eichhörnchen bei mir am Bodensee oder auch im Saarland erfreuen mich doch immer ganz besonders! Neulich habe ich kurz unsere Bergstrasse gesperrt, weil sich ein paar dieser kleinen Racker mitten auf der Fahrbahn die Nüsschen streitig machten. Bevor ich meinen Fotoapparat rausgebastelt hatte, war'n sie schon wieder in den umliegenden Gärten verschwunden, glücklicherweise!
Viele Grüsse
Mark

[ Bearbeitet Mi Sep 07 2011, 19:49 ]
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krammofoon
Mi Sep 07 2011, 20:55
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1215
Servus :-)

und weiter geht´s..... bis die Ohren bluten *harharhar*

Hier mal ein 18-Minuten-Band (dieses hier hat aber nur 14 davon...) und zwar das Band TA/S 7014 "Egerland, Heimatland".

Naja, wer´s mag..... ist halt Humpfta, Humpfta ;-)

YT hat dafür gesorgt, dass es hier nix mehr zu gucken gibt!!!

Gruss
Georg

[ Bearbeitet Fr Jul 20 2012, 21:39 ]
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Rundfunkonkel
Mi Sep 07 2011, 22:01
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Ein interessantes Thema, hat mich von kleinauf interessiert. Ich muss da immer an die zerlegte Kassette in der Bastelwerkstatt meines Vatrs denken, ein totales Gewirr. Ich habe damals als Kind dann einfach das Band übergeschnitten, alles aufgewickelt und in die Kassette gebastelt, zusammengeklebt, und versucht abzuspielen... beim ersten mal lief alles rückwärts - Band falschrum eingelegt - also alles nochmal von vorne... tja, die Kassette muss sich noch heute unter den anderen Tefibändern befinden. Sie ist für mich ein Artefakt meiner Kindheit :).

Mit welchem Laufwerksmodell spielst Du ab? Ich hatte mal ein Gerät, aus der späten Tefi-Zeit, so mit magnetischem Anzug des Tonabnehmers an das Band und so, schon mit Stereokopf. Leider habe ich das Laufwerk vor gut 10 Jahren wieder verkauft :(. Aber es bleibt mir noch ein funktionierendes Standardlaufwerk übrig.

Tonabnehmer: da ein Magnetsystem meist besser klingt wie ein Kristallabnehmer habe ich schon überlegt, ob man nicht mal einen modernen Abnehmer in solch ein Laufwerk einpflanzn könnte. Mit was für einer Schneidkennlinie hat Tefi eigentlich gearbeitet?

Grüße

Rundfunkonkel
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krammofoon
Mi Sep 07 2011, 22:24
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1215
Servus :-)

oha... fange ich mal an.... also meine Modelle sind zwei KC1/RA im Metallgehäuse, welche normalerweise an Röhrenradios ihren Dienst verrichten.
Dann habe ich noch ein KC1/Ko im Koffer, welches aber technisch nix anderes darstellt als das erstgenannte Gerät. Sieht halt nur noch mehr nach 50er Jahre aus in seinem Köfferchen; vor allem mit dem Innenbezug aus bedrucktem, kariertem Papier ;-)
Zu guter Letzt besitze ich noch eine Spezialität: und zwar ein KC1/Ko mit Mittelwellenradio. Alle Geräte laufen und sind technisch überholt. Die Nadelsysteme sind entweder TC 15 oder SK 451 (alles Mono-Tonabnehmer) - zumindest meine verbauten. Aber Du hast Recht: zu Ende der Produktionszeit gab es noch Tefis mit Stereotonabnehmern. Diese sind recht selten und auch rar und somit auch ziemlich teuer. Sie sind eigentlich fest in Sammlerhand. Leider sind die Tonabnehmer (Kristall) nicht ewig haltbar (Seignettesalz....) und verenden oft in der Luftfeuchtigkeit. Allerdings gibt es schon genügend Bastler, welche die Tonabnehmer hier auf moderne Magneten umabauen. Ich habe das noch nie probiert, da ich technisch zu unbedarft bin :-) Literatur im Sinne eines Workaround gibt es da schon, bzw. kenne ich jemanden, den man da fragen könnte.

Schneidkennlinie? Was´n das? Ich könnte jetzt in meinem schlauen Tefibuch von Jütter nachsehen, aber ob´s mir vom Verständnis her hilft, wage ich zu bezweifeln ;-)
Jedenfalls wurden die Bänder nicht geschnitten AFAIR, sondern gepresst. Wie allerdings der Übergang in der Möbiusschleife stattfand, da streiten sich bis heute die (Fach-)Geister.
Womit wir dann schon beim frustrierenden Ende meines Geschreibsels hier wären....: auch ich habe schon mit Hilfe von 3 (zuerst, dann nicht mehr) geduldigen Leuten versucht, ein abgespultes Band aufzuwickeln. Wir standen im Garten und hatten letzten Endes irgendwie lange Schlangen eines roten Bandes um uns gewickelt; sehr zur Belustigung meiner Nachbarn. Ich mach´s kurz: das Band lag nach über einer Stunde im Müll und ich habe mir auf ebay ein neues ersteigert, musste allerdings meine Kollegen mit Hektolitern Bier besänftigen *ggg*. Möbius halt ;-)

Aber...... eine interessante Technik ist/war es allemal. Da kann man sich schon drin verlieren.

Gruss
Georg

[ Bearbeitet Fr Jul 20 2012, 21:41 ]
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RF-Musiker
Do Sep 15 2011, 21:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Schneidkennlinie ist bei der Wiedergabe die Höhen abzusenken und die Bässe anzuheben, das machen Kristalltonabnehmer von selbst.
Eine Frage, kann es sein, dass beim Tefiband benachbarte Spuren übersprechen, ähnlich den Vor- und Nachechos bei Schallplatte und Tonband?
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krammofoon
Di Nov 01 2011, 16:55
Schellack-Gnadenhof
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jun 27 2011, 20:47
Beiträge: 1215
Servus :-)

da ich im Moment ja fleißig TEFI-Bänder auf die Tube packe - bin wohl weltweit der Einzige; außer meinen habe ich noch (fast) keine gefunden, auch wenn es einen gibt, der schon 2 oder 3 Stück hoch geladen hat, aber da wohl nicht mehr hinterher ist ???!!! - hier mal ein Blick auf meine Sammlung - Stand heute. Auch diese wächst stetig, wenn auch langsamer als die Schellackplatten :-)

Gruss
Georg




[ Bearbeitet So Mai 18 2014, 20:54 ]
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Rundfunkonkel
So Mai 18 2014, 20:48
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Da die Frage mir bei der Instandsetzung eines Tefifones in den Kopf kam, möchte ich sie mal hier einbringen: nach de Ende der Tefi-Werke muss das ganze Equipment der Firma ja irgendwo geblieben sein. Wo sind die Aufnahmemaschinen, Matritzen und Masterbänder denn abgeblieben?
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RF-Musiker
Mo Mai 19 2014, 10:44
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Tefifon funktioniert nach dem Prinzip der Schallplatten, also muss ja die Pressvorlage ja erstellt und geschnitten werden.
Beim Schneiden einer Pressvorlage werden bewusst tiefe Frequenzen abgesenkt und hohe ggf. angehoben.
Es gibt dabei verschiedene Normen, sog. Schneidkennlinien. Bei der Wiedergabe werden diese Abhebungen und Absenkungen rückgängig gemacht.
Sammler haben das Problem, dass moderne Plattenspieler die späten Schellackplatten korrekt wiedergeben, aber die Platten vor 1950 eine noch dickere Abtastspitze brauchen, als die bei den 50er Jahre Plattenspielern und auch eine andere Entzerrung.
Eben deshalb klingen diese Platten am besten, wenn man sie über einen guten elektrischen Plattenspieler der Zeit vor 1950 wiedergibt oder den vorhandenen Plattenspieler anpasst mit einem speziellen Vorverstärker und Spezialnadel,
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RF-Musiker
Mo Mai 19 2014, 10:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Tefifon war Nischenprodukt, gab es nicht international.
Die Musikindustrie war auch nicht interessiert an Tonträgern, die wesentlich länger als 60 Minuten laufen, sonst wäre die CD Norm anders.
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Starkton
Mo Mai 19 2014, 12:07
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 05 2011, 21:47
Wohnort: Berlin
Beiträge: 1881
RF-Musiker schrieb ...

Tefifon war Nischenprodukt, gab es nicht international.

Kann man so nicht sagen. Anbei ein Artikel aus Billboard vom 16. April 1955.

Die Geschichte des seit den 30er Jahren vielfach patentierten Tefifons von Dr. Karl Daniel, vorgestellt auf der Deutschen Funkausstellung 1949, Preis 330 Mark, ist schon mal in einem Buch von Herbert Jüttemann aufgearbeitet werden: Link - Hier klicken

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Charleston1966
Mo Mai 19 2014, 12:10
Moderator

⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Nov 12 2012, 11:19
Wohnort: Im Schwabenländle
Beiträge: 416
Hallo Ronny,
Na ganz so stimmt das nicht. Tefi hatte extra Bänder für die USA hergestellt und nach dem Westrex System entzerrt, bzw. verzerrt. Ich gehe davon aus, daß die Tefi-Bänder die für Deutschland hergestellt wurden, auch mit der entsprechenden Kurve verzerrt wurden. Frühe Bänder kann man ja mal versuchen mit der Kurve für frühe LP's, spätere mit der RIAA Norm zu entzerren. Sobald ich ein wenig mehr Zeit habe würde ich das mal probieren. Tefi-Bänder klingen, direkt an den AUX Eingang angeschlossen, im Hochtonbereich nämlich stark überbetont, dafür im Bassbereich sehr zurückhaltend. Ich könnte mir vorstellen, daß das schon was bringt.

LG
Karlheinz
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RF-Musiker
Mo Mai 19 2014, 12:16
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Man hat ja Chancen verpasst. Tefifon hätte ja ein Videomedium werden können.
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GrammophonTeam
Mo Mai 19 2014, 12:28
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1826
Die Vermarktung des Tefifon übernahm in den USA die Audio Master Corp.




Business Screen Magazine, 1955


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RF-Musiker
Mo Mai 19 2014, 13:19
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Sep 15 2011, 11:21
Wohnort: Berlin
Beiträge: 352
Letztlich machte Seeburg das Geschäft mit Plattenwechsler und 16 U/min
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berauscht
So Jun 29 2014, 15:27
"Urgestein" Autor

⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 06 2010, 21:59
Beiträge: 1991

15. Dezember 1942
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Grammo-Klaus
So Jun 29 2014, 20:02
⇒ Mitglied seit ⇐: Mo Jan 27 2014, 11:46
Wohnort: Im sonnigen Westfalenland
Beiträge: 577
Hallo, diese TEFI-Sache fand ich auch immer interessant, ich besitze zwar nur eine einzige Cassette von TEFI aus 1957, aber zu einem guten Gerät bin ich noch nicht gekommen.
TEFI muss meines Erachtens wohl auch in guter Konkurrenz mit unseren allseits bekannten Plattenfirmen gestanden haben, denn auf den Tapes singen ja wohl nicht die Originalinterpreten.
Meine Vermutung: TEFI hatte dann nicht die Möglichkeit die Originalstars wie z.B. Caterina Valente, Peter Kraus oder ähnliche Stars aus der Zeit für TEFI-Aufnahmen zu bekommen, sondern das wohl unbekannte Studiosänger die bekannten Titel für TEFI aufgenommen hatten. Parallelen werden ja bei TEMPO-Records sichtbar.
Weiß denn jemand was über die Produktion und Aufnahme der TEFI-Bänder, oder welche Musiker dahinter steckten.?
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snookerbee
So Jun 29 2014, 22:34
"Urgestein"

⇒ Mitglied seit ⇐: Fr Apr 15 2011, 20:12
Beiträge: 1680

Die Seite musik-sammler.de hat einige Tefi-Bänder mitsamt den Interpreten erfasst.

z.B.
Link - Hier klicken
Link - Hier klicken
Link - Hier klicken
Link - Hier klicken
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Rundfunkonkel
Mo Jun 30 2014, 17:39
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Im Phonomuseum in St. Georgen wurde mir mitgeteilt, dass Dr. Daniels bei Dual gearbeitet habe, und sich dann verselbstständigt hätte - besagte Tefi-Werke jedoch zu Dual zugehörig gewesen seien (Aktien? Querverbindungen untereinander??). Ein gewisser Hinweis findet sich m. E. nach in dem Umstand, dass im Vorkriegs-Tefiphon mit cassettenlosem 35 mm Schallfilm ein Dual Tonabnehmer arbeitete. Möglicherweise entstand die Mechanik sogar mithilfe der Dual-Techniker.
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