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Der TO 1000 - 1002 / TAMS 0249 Tonabnehmer und zugehörigen Laufwerks - Thread
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Moderatoren:SchellackFreak, berauscht, GrammophonTeam, Charleston1966, DGAG, Der_Designer, LoopingLoui
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Rundfunkonkel
So Feb 19 2012, 00:07 Druck Ansicht
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Hallo zusammen,

in diesem Thread möchte ich den oben beschriebenen Tonabnehmer vorstellen. Vielleicht können die (Zitat) "Bastelhamster"-Admins die mehrfach schon vorhandenen Themen hierzu hier her verfrachten. Es passt halt jetzt so schön in diese Kategorie.

Zuerst einmal ein paar eigene Bilder. Da mir kein Gerät der ab 1936 gebauten Telefunken/Siemens Pickups vorliegen, muss ich mich mit meinen nach Kriegsende weitergefertigten DDR Stücke begnügen. In Westdeutschland wurde er ebenfalls noch hergestellt.





Die Ausgangsspannung beträgt etwa 50 mV. Ein modernes System hat 5 mV, demnach ist ein moderner Vorverstärker nicht (direkt) dafür zu gebrauchen. Entweder man begnügt sich mit der Übertragerlösung (gehört zum Laufwerk dazu), oder muss sich aus den bekannten Schaltungen dieses Tonabnehmers eins aussuchen, und selber bauen bzw. bauen lassen.

Die Saphirnadel war für etwa 5000 Plattenseiten ausgelegt, und ist angeblich nicht auswechelbar. Die Spitze wurde eingelötet, wenn man geschickt ist lässt sie sich aber gegen einen neuen (langen!) Saphir ersetzen. Dieser lässt sich recht gut mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber befestigen. Wenn man ein unbekanntes System erhält, sollte man auch unbedingt darauf achten, dass der Nadelträger (v-förmig) nicht wegen eines Sturzes verbogen wurde. Ist dies der Fall, lässt sich die Aussenhülle aber leicht durch Aufbiegen der Laschen abnehmen, und man kann versuchen den Träger wieder vorsichtig zu richten.

Eingebaut ist der Tonabnehmer in diesem, durch Federkraft erleichterten, Arm:





Der abgebildete Arm stammt aus einem MTG Topas Tonband-Plattenspielergerät, und hat sogar schon Antiskating!





Die normale Version im Laufwerk PS 52 W hat dies dann noch nicht. Das Auflagegewicht liegt bei etwa 15 bis 20 Gramm. Drunter klingt er, je nach Platte, unsauber.





Zum Abschluss der Vorstellung des einfachen Laufwerks noch zwei Fotos, ohne Plattenteller, und von der Unterseite her.







Gruß

RFO


[ Bearbeitet Sa Sep 29 2012, 11:30 ]
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GrammophonTeam
So Feb 19 2012, 00:26
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825









Eine ausführliche Beschreibung dies Telefunken Pick-Up´s sowie seinen Nachfolgern gibt es auch hier im RFM/FTF Forum: Link - Hier klicken

[ Bearbeitet Mo Jan 22 2018, 20:32 ]
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GrammophonTeam
Mo Feb 20 2012, 13:43
Seitenbetreiber

⇒ Mitglied seit ⇐: So Sep 04 2011, 14:54
Wohnort: Köln
Beiträge: 1825
Neukonstruktion von Siemens und Telefunken


Das Hauptmerkmal der Neukonstruktion ist die Dauernadel, ein Spezial-geschliffener Saphirstift, der fest im Anker eingerichtet ist.
Man brauchte daher keinen eigenen Halter für die Nadel mehr und ebenso wenig eine Nadelklemmschraube, was zu einer nicht unerheblichen Gewichtsminderung des Schwingsystems beigetragen hat und die Eigenresonanz des Systems außerhalb des Übertragungsbereiches der Schallplatte verlegte.

Der Anker des Schwingsystems besteht aus einem dünnen Eisenplättchen von nur wenigen Quadratmillimetern "Größe", dem der ebenfalls sehr winzige Saphirstift eingesetzt ist.
Das Gewicht des Ankers einschließlich der Dauernadel ist auf diese Weise äußerst gering gemacht. Die Ankerlagerung wurde in neuartiger Form durchgeführt. Der Anker besteht aus einem schmalen Metallstreifen von dachförmigen Profil, der an beiden Enden fest an zwei Haltestäbchen angelötet ist (Bei TO1001 verschraubt!). Auf diese Weise wird eine "Torosionsfeder" (Drehungsfeder) gebildet, durch deren Mitte das Ankerblech durchgeführt und gleichzeitig fest mit der Feder verbunden ist.

Als Folge dieser Neuartigen Lagerung und des minimalen Gewichtes des Schwingsystems kann man auf zusätzliche Dämpfungsmittel vollständig verzichten und damit auch auf die Verwendung alternder Materialien (Gummi).
Durch den Fortfall der Gummidämpfung war es möglich, den Tonumfang der Neukonstruktion um eine volle Oktave zu erweitern, so dass insgesamt ein Bereich von c. 40 bis 10000Hz erfasst wird.
Eine Beschneidung des oberen Frequenzbereiches tritt nicht ein.

Quelle: Funkschau 1936, Ein neuer Tonabnehmer
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Marconiphone
Mo Feb 27 2012, 15:41
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 04 2012, 13:57
Beiträge: 16
Es würde mich sehr interessieren um Mahl den TO1001 oder ein ähnlicher Tonabnehmer zu hören. Weiss jemand ein Video im Internet? Habe bis jetzt auch vergebens gesucht nach Videos vom legendären Telefunken Phono-Sessel-Super (1938/39). Vielen Dank im voraus!
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Rundfunkonkel
Di Sep 04 2012, 22:19
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Hier ein Video eines Musikus 39, mit TO 1001: Link - Hier klicken

Tonqualität des Videos reicht leider nicht zur Beurteilung des Systems aus, es klingt deutlich besser.
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Marconiphone
Do Sep 27 2012, 15:04
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Jan 04 2012, 13:57
Beiträge: 16
Rundfunkonkel schrieb ...

Hier ein Video eines Musikus 39, mit TO 1001: Link - Hier klicken

Tonqualität des Videos reicht leider nicht zur Beurteilung des Systems aus, es klingt deutlich besser.

Vielen Dank für den Hinweis! Die Qualität ist auch in diesem Video erstaunlich gut.
Seit einigen Tagen ist im Youtube-Kanal von 'Deutschlandsender' ein Video von einem Telefunken Sessel-Phonosuper (Baujahr 1939) mit TO 1001 zu sehen!

[ Bearbeitet Mo Jan 22 2018, 20:34 ]
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Rundfunkonkel
Mo Dez 03 2012, 21:11
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Hier noch ein kleiner Beitrag aus "Radio Amateur, Dezember 1938":







Bessere Bildqualität liefere ich beizeiten, wenn mein Scanner wieder in Betrieb ist.

[ Bearbeitet Mo Dez 03 2012, 21:12 ]
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veritas
Mi Dez 05 2012, 07:57
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
Ein bemerkenswertes System, bei dem 10x höheren Ausgangspegel wird die Kraft also vornehmlich aus der Rille geholt. Klangmäßig würde ich mal gern einen direkten Vergleich mit einem modernen Magnetsystem und der exakten selben Platte machen. Bei den "wuchtigen" Tonabnehmern rechne ich immer mit einem Dynamikverlust, da entsprechenden Feinheiten in der Rille oft nicht hinreichend gefolgt werden kann. Auch würde mich mal interessieren, wie der Frequenzgang über 10 KHz aussieht, der ist vor allem bei der digitalen Nachbearbeitung sehr wichtig.

Wie sieht es denn mit der Verrundungsgröße des Saphirs aus? Für verschiedene Platten bräuchte man dann wohl mehrere Systeme zum Komplettausch.
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Willi-H-411
Do Dez 06 2012, 11:10
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Der Verrundungsradius bei dieser Nadel liegt, soweit ich weiß, bei 50µm.
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veritas
Do Dez 06 2012, 18:48
⇒ Mitglied seit ⇐: Do Jun 28 2012, 17:52
Wohnort: Allgäuer Provinzpampa
Beiträge: 544
Hmm, wenn das stimmt ist das mehr als merkwürdig. Evtl. dachte man sich bei der Entwicklung, daß so tief in der Rille eine Stahlnadel wohl keinen Schaden anrichten dürfte. Andererseits ist damit meine Frage beantwortet und das System wohl doch nur für modernere Platten der 30er und später gedacht.

Seltsam finde ich allerdings, daß man dafür dann einen Saphir und keinen Diamanten verwendet hat. Bei dem Auflagegewicht ist der doch sofort abgeschliffen. Selbst bei modernen Leichttonabnehmern wird das bei Saphiren ja immer wieder betont.

Wie auch immer, einen Vergleich mit einem modernen System und der selben Platte bei 24 bit-Digitalisierung würde ich mir gern einmal in der Spektralansicht anschauen.
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Willi-H-411
Do Dez 06 2012, 23:07
⇒ Mitglied seit ⇐: Mi Okt 12 2011, 11:42
Wohnort: Ruhrpott
Beiträge: 1296
Hatte man damals nicht sowieso nur Saphire benutzt? Vielleicht deshalb, weil diese weicher sind, als Diamanten und nicht so leicht "Abplatzer" bekommen, wenn die Schellackplatte mal Macken hatte.
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Rundfunkonkel
Fr Dez 07 2012, 22:34
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
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Derby_30
Di Jun 18 2013, 15:41
Gast
Hallo zusammen,

ich hätte da mal zum T1001 eine allgemeine Frage:

in welcher Farbe wurde der Tonarm eigentlich vor dem Krieg lackiert? Ich kenne nur die Variante in schwarz mit einem schwarzen Bakelitchassis.
Vor zwei tagen habe ich einen traumhaft gut erhaltenen Telefunken PSS 12/39 in Nussbaum hell ergattern können, komplett original erhalten. Verkäufer war ein Herr Mitte 60, der mir erzählte, das Gerät wäre noch von seinen Großeltern.

Er passt auch super zu allen Beschreibungen aus dem Netz, nur mit dem kleinen Unterschied, dass der Tonarm und das Chassis nicht schwarz sind, sondern grau-metallic, oder wie man ddiese Farbe auch immer beschreiben mag.
Es schaut aber auch nicht so aus, als wenn es nachträglich überspüht worden wäre, dafür ist es zu gut und die Schrauben waren alle noch mit Lack versiegelt.

Gab es den T1001 in den Telefunkenschränken auch in einer anderen farbe als schwarz?

Lieben Dank schonmal für die Antworten, bin mal gespannt :-)
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Rundfunkonkel
Di Jun 18 2013, 16:52
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
Beiträge: 1118
Ja, meiner ist ebenfalls in der Farbe wie Deiner! Bitte lass aber auf ihm nur wirklich einwandfreie Platten laufen - sei glücklich wenn der Saphir noch in Ordnung ist! Einzelne neue Saphire in 60 Mikron gibt´s bei Nadelparadies.com .

[ Bearbeitet Di Jun 18 2013, 22:15 ]
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Gast
Di Jun 18 2013, 17:02
Gast
Den Tonarm habe ich auch schon mal in einem ganz dunkelen Moosgrün (ganz leichter Metalic-Effekt) gesehen.

Gruß, Nils
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Derby_30
Di Jun 18 2013, 20:15
Gast
Na, dann isser ja doch original...war schon etwas irritiert
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Derby_30
Di Jun 18 2013, 20:21
Gast
Das isser:









[ Bearbeitet Mi Jul 03 2013, 23:37 ]
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Rundfunkonkel
Di Jun 18 2013, 22:14
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
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Rundfunkonkel
Mi Jul 03 2013, 22:51
⇒ Mitglied seit ⇐: So Jul 03 2011, 16:48
Wohnort: Umkreis Köln
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Aus RPB Band 43, Deckblatt (Ausschnitt),
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