Austin Egen - Schlager-Komponist, Sänger und Musikverleger

DISSERTATION

Titel der Dissertation
„Austin Egen – Schlager-Komponist, Sänger
und Musikverleger“

Verfasser
Mag.phil. Wolfgang Stanicek

angestrebter akademischer Grad
Doktor der Philosophie (Dr.phil.)

Wien, 2010

Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 316
Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Musikwissenschaft
Betreuer: Doz. Ao. Univ.-Prof. Dr. Theophil Antonicek


Für Barbara





Grammophon-platten.de: Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Herrn Dr. Wolfgang Stanicek bedanken seine Doktorarbeit hier veröffentlichen zu dürfen!

Die Rechte liegen bei dem Autor. Wenn Sie mit Dr. Stanicek in Kontakt treten wollen, können Sie sich über seine Homepage Link - Hier klicken an Ihn wenden.



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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biografie und Genealogie -2-

2.1. Austin Egen
2.1.1. Geburt und Jugend
2.1.2. Aufenthalt in den USA und Rückkehr nach Europa
2.1.2.1. Amerika vor und während des Ersten Weltkrieges
2.1.2.2. Austin Egen in den USA
2.1.2.3. Austin Egen in Wien -3-
2.1.3. Erfolgsjahre in Berlin
2.1.4. Rückkehr nach Österreich mit Wohnsitz in Frohnleiten
2.1.5. „Ariernachweis bereits erbracht.“ – Dokumente aus den Jahren 1938 bis 1941
2.2. August Meyer-Eigen (Vater) -4-
2.3. Maria Rochel – Marie Rochelle (Mutter) -5-
2.4. Florence Herzog (Ehefrau) und deren Verwandte

3. Austin Egen als Komponist und Autor -6-

3.1. Werke in den USA bis 1921
3.2. Werke in Wien von 1921 bis 1924
3.3. Werke in Berlin von 1924 bis 1932
3.4. Werke in Österreich ab 1932
3.5. Komponisten und Arrangeure -7-
3.6. Autoren

4. Austin Egen als Musikverleger -8-

4.1. Die Musikwirtschaft als Branche des Fortschritts und der Modernisierung
4.2. Amerikas Aufstieg zum Zentrum der Unterhaltungsmusik: Tin Pan Alley
4.3. Verlagsmitarbeiter in Wien
4.4. Verlagsmitarbeiter und Funktionen beim Musikverlag Roehr in Berlin
4.5. Standard Edition Musikverlag GmbH
4.6. Der Musikverlag Roehr
4.6.1. Der Verleger Curt Max Roehr
4.6.2. Der Musikverlag Roehr -9-
4.6.3. Roehr gegen Roehr
4.6.4. Der Kampf um Notenumsatz
4.6.5. Musikverlage im Dilemma: Künstlerexemplare versus Verkaufsexemplare
4.6.6. Verlagsvertreter bei Roehr
4.6.7. Von der Finanzkrise in den Konkurs
4.6.8. Das Label ACME – die Brandenburgische Sprechmaschinen AG

5. Austin Egen als Sänger -10-

5.1. Schallplattenaufnahmen
5.2. Radio
5.3. Live-Auftritte
6. Austin Egen im Film
6.1. Stummfilm
6.2. Tonfilm

Anhang
1. Werkverzeichnis -11-
2. Diskografie
3. Dokumente
4. Ikonografie (Bilder) -12-
5. Literaturverzeichnis -13-
6. Abkürzungsverzeichnis
7. Abstract (deutsch)
8. Abstract (english)
Lebenslauf



1. Einleitung


Die sogenannte „Unterhaltungsmusik“ wird bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts durch den
Druck von Musiknoten und die Aufführung der Musik durch Musiker sowie durch die
Vorläufermedien der Tonaufzeichnung, den selbstspielenden Musikinstrumenten, verbreitet.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden durch die technologischen Entwicklungen
von Tonaufzeichnung (Wachsrolle und Schallplatte), Bildtonaufzeichnung (Tonfilm) und
Funkübertragung (Radio) ganz entscheidende Impulse für die Musikwirtschaft und aller darin
tätigen Protagonisten gesetzt. Mit der kontinuierlich steigenden Ausrichtung auf diese „Transportmedien“
von Musik entstehen völlig neue Mechanismen für Produktion und Vertrieb von
Musik. Die Entwicklung ist darüber hinaus verbunden mit anhaltender Urbanisierung und der
damit einhergehenden Steigerung von Massenkultur.

Dieser Prozess ist eingebettet in die politische Geschichte des 20. Jahrhunderts mit zwei
Weltkriegen, enormen ökonomischen Schwierigkeiten und der für Europa nachhaltig wirkenden
Ära des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945.

Eine Vita im Spannungsfeld dieser allgemein politischen und spezifisch musikökonomischen
Determinanten zeigt besonders deutlich die Verschmelzung von vorgegebenen Rahmenbedingungen
und individueller Lebensgestaltung.

Austin Egen (1897–1941) hat als Sänger neben seinen zahlreichen Schallplattenaufnahmen
vermutlich keine Engagements auf der Bühne oder im Kabarett sowie nur wenige Aufgaben
in Radio und Tonfilm wahrgenommen. Bei etwa 150 Schlagern ist er als Komponist oder als
Mitkomponist verzeichnet, bei einigen wenigen auch als Autor. Seine Tätigkeit für
Musikverlage bzw. als Musikverleger, die er vor seinen ersten Schallplattenaufnahmen
beginnt, ist als Hauptberuf einzustufen. Die Ursache dafür, dass er nicht allein als Komponist
und Sänger sein Auslangen finden konnte, kann im Fehlen einer umfassenden musikalischen
Ausbildung liegen. Die berufliche Ausrichtung auf Tätigkeitsfelder in der Musikwirtschaft
erklärt auch, dass seine Bekanntheit als ausübender Künstler auf die jeweils tagesaktuelle
Produktion beschränkt geblieben ist.

Das Leben als Sänger, Komponist und Musikverleger in Personalunion ist ein Spezifikum,
das nur von wenigen Protagonisten der Unterhaltungsmusik in einer derartigen oder ähnlichen
Kombination überliefert ist, wie beispielsweise von Franz Grothe und Willi Kollo, die jedoch
in ihren Musikverlagen vorrangig eigene Kompositionen aufnehmen. Andere Kombinationen
von Mehrfachfunktionen sind bekannt: Vielfach als Komponist, Pianist und Dirigent
(z. B. Ralph Benatzky, Werner Richard Heymann, Robert Stolz), als Komponist, Arrangeur
und Dirigent (z. B. Nico Dostal, Ralph Erwin), als Sänger, Pianist, Komponist und Autor
(z. B. Hermann Leopoldi, Rudolf Nelson, Willy Rosen), als Bühnen- und Filmdarsteller und
Schallplattensänger sowie in geringem Maß als Komponist oder Autor (z. B. Siegfried Arno,
Max Hansen, Richard Tauber) oder als ausgebildeter Musiker und Musikverleger (z. B. Will
Meisel, Siegfried Translateur).

In der Darstellung des Lebens Austin Egens ist daher der Fokus gleichermaßen auf den
Interpreten und die Schallplattenproduktion, den Komponisten und die Schlagerproduktion
sowie den Musikverleger samt der Vermarktung von Schlagermusik ausgerichtet.
Die vorliegende Arbeit versteht sich als erster umfassender Beitrag zu Leben und Werk
Austin Egens unter Heranziehung bisher nicht erfasster Quellen. Es fehlen bis zum jetzigen
Zeitpunkt quellenkritisch abgesicherte Daten zum musikalischen Werk, zur Verlagstätigkeit
und zur persönlichen Biografie. Nur diskografische Daten zur Tätigkeit als Sänger sind
bereits veröffentlicht. Für alle genannten Bereiche gilt, dass die Überlieferung lückenhaft ist
und ungesicherte und fehlerhafte Daten enthält.

Zur Biografie der Jugendzeit bis etwa zum 25. Lebensjahr kann nur Aufenthalt und Tätigkeit
der Eltern, eines Künstlerpaares, herangezogen werden. Die Biografien von Austin Egens
Vater und Mutter sind daher detailliert dargestellt. Die Verlagstätigkeit erschließt sich
vornehmlich aus vielfältiger Verlagskorrespondenz des Berliner Musikverlages Roehr, der
als Mittelpunkt im Leben Austin Egens ein besonderer Schwerpunkt dieser Arbeit ist.
Die Tätigkeit als Komponist ist durch Notendrucke, Werkeanmeldungen bei der AKM,
Korrespondenz mit der AKM und Verlagsverträge dokumentiert, jedoch fehlen persönliche
musikspezifische Quellen wie Skizzen, Autographe oder andere eigenhändige Überlieferungen.
Ein Werkverzeichnis mit bibliografischen und diskografischen Daten zeigt
Produktion, Vermarktung und Erfolg für alle Austin Egen zugerechneten Werke. Die Diskografie
fasst die veröffentlichten Daten von Schallplattenaufnahmen mit Austin Egen als Interpret
zusammen und ergänzt sie mit Komponisten-, Autoren- und Verlagsangaben als
Querverweise zur Verlagsproduktion.



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